Kürbisgnocchi
Es gibt ein paar Dinge, die puristisch am besten schmecken. Ein frisches knuspriges Stück Brot mit ein bisschen Butter, ein wachsig gekochtes Ei, zu dem man maximal ein bisschen Meersalz braucht, und eben Gnocchi. Natürlich kann man die kleine Kartoffelpasta auch wunderbar in lauwarme Salate einbauen, zu einem kräftigen Ragout essen oder ganz klassisch mit Tomatensauce servieren, aber sie schmecken eben auch für sich -nur mit ein bisschen brauner Salbeibutter und Parmesan- großartig und wirken für sich.
Hier also nur ein Grundrezept, ausnahmsweise ganz ohne Schickschnack außenrum.
Für sechs Personen:
1000g mehlig kochende Kartoffeln, geschält
ein kleiner Hokkaido, halbiert und vom Kerngehäuse befreit
zwei Eigelb
100g Mehl
300g Semola
ein Teelöffel Salz
etwas frisch gemahlene Muskatnuss
Die Gnocchi können nur so gut werden, wie die verwendeten Kartoffeln.
Es lohnt sich also, auf dem Markt vorbei zu schauen und sich beraten zu lassen, welche Sorten es gerade gibt, die besonders gut geeignet sind.
Kartoffeln und Kürbis in eine mit Backpapier ausgelegte Backform geben, sorgfältig mit Alufolie abdecken und bei 180° Ober-Unterhitze 90 Minuten garen. Das hat den Vorteil, dass sie kein zusätzliches Wasser aufnehmen, und der Gnocchiteig weniger klebt.
Die noch heißen Kartoffeln schälen und unschöne Stellen entfernen.
Es sollten zusammen ungefähr 1000g Kartoffeln und Kürbis übrig bleiben, die nun zwei bis drei mal durch eine Kartoffelpresse gedrückt werden müssen. Kartoffeln sollte man keinesfalls pürieren, da die austretende Stärke die Gnocchi zäh und klebrig macht.
Die Masse mit den übrigen Zutaten vereinen und nur so lange wie eben nötig vermischen, damit die Gnocchi später nicht gummiartig werden.
Der Teig muss nicht ruhen. Im Gegenteil: man sollte ihn möglichst sofort formen.
In der Zeit einen großen Topf Salzwasser aufsetzen.
Die Formung
für Ungeduldige, Zeitmangel und Neulinge:
Die Arbeitsplatte bemehlen und den Teig mit etwas Mehl zu vier fingerdicken Rollen formen.
Sollte der Teig sich trotz Bemehlung nicht verarbeiten lassen, je einen Esslöffel Semola und Mehl beigeben.
Die Rollen mit einem scharfen Messer in zwei Zentimeter dicke Kissen zerteilen, für das typische Muster mit einer Gabel leicht andrücken und mit dem Messer ins leicht siedende Wasser geben. Die Gnocchi bei schwacher Hitze garen, bis sie an die Oberfläche treiben und abgeschöpft werden können. Kurz abtropfen lassen und in Butter goldbraun anbraten.
Die traditionelle Formgebung:
Mit etwas Mehl kleine, gleichmäßig haselnussgroße Kugeln formen und entweder mit dem Finger über eine Gabel ziehen oder vorsichtig mit einer Gabel über die Arbeitsplatte rollen. Eine altmodische Gabel mit langen Zinken funktioniert besonders gut.
Wer ein Gnocchibrett hat, kann die Gabel ignorieren und die Gnocchi so formen.
Die Rillen sind übrigens nicht nur schön, sie vergrößern auch die Oberfläche der Gnocchi und helfen besonders viel Sauce auszunehmen.
Die ovalen Gnocchi genau wie ihre eckige Variante weiterverarbeiten.
Besonders lecker sind Gnocchi in Butter mit knusprig gebratenem Salbei und ein bisschen Parmesan oder in einer einfachen Tomatensauce mit vielen frischen Kräutern.
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