top of page

Ein Pfefferkuchenhaus-Rundumsorglospaket

Ein Pfefferkuchenhäuschen zu bauen macht Spaß, Chaos und je nach Ambitionen des Zuckerarchitekten eine Menge Arbeit. Damit keine Frustration in der Weihnachtsbäckerei entsteht, gibt es hier mein Rezept für Pfefferkuchen mit den idealen Lebkuchenhäuschenbaueigenschaften, Tipps und Tricks zum Aufbau, essbare Tannenbäume und Zuckerglasfenster, und natürlich das eine oder andere streng gehütete Geheimnis, um sich das Leben auch beim Bau einer Pfefferkuchenvilla so leicht wie möglich zu machen.

Der praktische Nebeneffekt: wenn ich im nächsten Jahr plötzlich wieder das Verlangen habe ein Pfefferkuchenhaus zu bauen, muss ich nicht lange grübeln wie ich das nochmal genau angestellt habe.



Der Pfefferkuchenteig,

ausreichend für ein etwa 30cm hohes Häuschen plus Schnickschnack:


250g Honig

350g brauner Zucker 150g Butter 100g Milch

20g Lebkuchengewürz 750g Mehl, Typ 550 50g Backkakao

eine Prise Salz


Alle Zutaten des ersten Abschnitts in einen Topf geben und unter rühren verflüssigen. Sobald eine glatte Masse entstanden ist, den Topf vom Herd ziehen.

Mehl, Gewürze, Kakao und Salz mischen, die warme Masse dazu geben und verkneten. Den fertigen Teig in zwei Teile aufteilen, auf Frischhaltefolie zu etwa drei Zentimeter starken Platten flach drücken und gut eingepackt mindestens drei Stunden kühlen. Je kühler der Teig, desto besser lässt er sich verarbeiten.



Außerdem braucht ihr:


ein Nudelholz Silikonbackmatten (die machen euch das Lebkuchenarchitektenleben sehr viel leichter)

geometrische Ausstecher, je nach Bedarf

ein großes und ein kleines Küchenmesser zwei 5mm starke Kanthölzer aus dem Baumarkt


5mm starker Architektenkarton Skalpell und Klingen Teppichmesser Schneidschiene Geodreieck Bleistift


Der sicherste Weg, sich selbst Schablonen zu bauen, ist das ganze Lebkuchenhaus einmal aus Architektenkarton zu basteln, der die gleiche Stärke wie der Lebkuchen hat. So kann man Fehler leicht ausschließen und die einzelnen Teile gegebenenfalls anpassen, bis man zufrieden ist. Wer eine fertige Vorlage nutzt, kann sich den Knoten im Gehirn beim Ausprobieren und Anpassen sparen.

Die Kanthölzer kommen ins Spiel, sobald ihr den Teig ausrollt:

Solange der Teig gut gekühlt ist, klebt er kaum und kann auf der Silikonmatte ohne Mehl ausgerollt werden. Nehmt also immer nur ein Stück der Platte heraus und lasst den Rest gekühlt. Legt die Kanthölzer parallel auf die glatte Seite eurer Silikonmatte und den Teig dazwischen, so habt ihr einen Abstandshalter und das Nudelholz rollt den Teig gleichmäßig auf die 5mm Stärke aus.

Weil kein weiteres Mehl dazu kommt, könnt ihr die nach dem Ausschneiden übrigen Teigstücke immer wieder zu einer Platte gedrückt kühlen und später noch einmal ausrollen.

Sobald ihr eine gleichmäßige Platte ausgerollt habt, könnt ihr, mit Hilfe eurer Schablonen, die Häuschenteile ausschneiden und den Rest des Teiges vorsichtig entfernen.

Das funktioniert besonders problemlos, wenn ihr die Schablone dabei noch leicht auf den Teig gedrückt haltet: So bleibt das Bauteil in Form, und wenn sich doch mal etwas leicht verschiebt, könnt ihr es einfach wieder an die Vorlage anpassen.


Sollte die Schablone am Teig kleben bleiben, keine Panik: die Silikonmatte samt Teig und Vorlage einfach noch einmal kurz kühlen, dann sollten sich die Beiden problemlos mit einem Messer trennen lassen.

Rundungen für Fenster und Türbögen einfach mit einem Flaschenverschluss, einer Keksform oder einem Glas ausstechen -was eben gerade am besten passt.

Die Bauteile nach dem Formen auf keinen Fall auf der Silikonmatte umlagern, um Verzerrungen der Winkel zu vermeiden.


Der Pfefferkuchenteig geht nicht auf und verläuft kaum, hat ausgekühlt eine sehr stabile, keksartige Konsistenz und neigt nicht zum Brechen.

Eventuelle leichte Erhebungen auf der Oberfläche des noch heißen Pfefferkuchens kann man leicht mit dem Rücken eines kalten Esslöffels glätten, leichte Krümmungen der Kanten vorsichtig mit dem Kantholz begradigen.


Noch ein Tipp: wollt ihr das Häuschen später mit Mustern oder Ornamenten verzieren, vorsichtig in den rohen Teig gedrückte Muster sind auch nach dem Backen noch gut zu sehen.


Nicht zu viele unterschiedliche Größen auf einmal ausschneiden und nicht zu dicht aneinander legen, weil die Backzeit stark von der Größe des Bauteils abhängt.

Die Elemente, je nach Größe, zwischen fünf und zwanzig Minuten bei 200°C Ober-Unterhitze auf der mittleren Schiene backen, und auf der Silikonmatte abkühlen lassen.


Ich habe meine Silikonmatte einfach in der Mitte durchgeschnitten, damit sie absolut plan auf dem Blech aufliegt. Der praktische Nebeneffekt: mit zwei Blechen sind die Teile eben auch doppelt so schnell fertig gebacken. Toll, oder?



Die Zuckerglasfenster:

etwa 100g Isomalt

alternativ: fein zerschlagene Bonbons ohne Füllung


Die Fenster aus Zuckerglas machen etwas her, sind aber im Grunde sehr einfach: Nach der Hälfte der Backzeit die Fensterausschnitte halb mit Isomalt auffüllen und weiter backen, bis der Zucker komplett geschmolzen ist.

Wer Angst hat, mehr den Pfefferkuchen als das Fenster zu treffen, kann sich die Schablone noch einmal darüber halten lassen um den Teig abzuschirmen. Ist der Zucker flüssig und der Lebkuchen fertig, kann das Blech aus dem Ofen. Eventuelle Bläschen mit einem Zahnstocher aufstechen und dann die Teile auf der Matte erkalten lassen.



Das Icing,

oder auch: der Häuschenkleber.


Hier ist der entscheidende Faktor, wofür ihr den Zuckerguss verwenden wollt. Zum Zusammenkleben der Grundelemente sollte er sehr fest sein, um schnell Stabilität zu geben, zum Verzieren etwas flüssiger, zum Füllen von Flächen noch etwas weicher. Hier also die Basis, die ihr je nach Anwendungsbereich anpassen könnt.


400g Puderzucker, gesiebt ein Esslöffel Zitronensaft

fünf Gramm reiner Weinstein, fein gemörsert (aus der Apotheke)

zwei Eiklar, Größe M


Kakao

Einmalspritzbeutel

eventuell Tüllen Alle Zutaten glatt verrühren.

In die Hälfte zusätzlich 20g Kakao mischen, um die Farbe etwas an den Pfefferkuchen anzugleichen.

Wer will kann alternativ puderförmige Lebensmittelfarbe verwenden.

Das Icing in mehrere Einmalspritzbeutel abfüllen und gut verschlossen im Kühlschrank lagern.


Ich finde es einfacher, die einzelnen Teile erst zu verzieren, und dann zusammen zu bauen.

So verlaufen euch auch feine Elemente nicht, und können ganz in Ruhe in der Waagerechten trocknen.


Die Elemente Stück für Stück aneinandersetzen und abgestützt trocknen lassen.

Hier ist ein zweites Paar helfender Hände praktisch, um eventuelle Nervenzusammenbrüche zu verhindern.

Ist das Icing allerdings cremig genug, haben die Teile schnell einen ersten Halt.


Wände, Dach und Giebel separat zusammen bauen und mindestens sechs Stunden aushärten lassen, bevor sie vereint werden.

Wer ungeduldig ist, kann die zusammengefügten Elemente im offenen Ofen bei 40°C trocknen lassen.



Die Tannenbäume:


Alles was ihr braucht, sind etwa zehn kleiner werdende Sternausstecher, um eine schöne Staffelung zu erzielen. Für die Spitze einfach eine kleine Pyramide formen und zusammen mit den Sternen backen.

Die ausgekühlten Pfefferkuchen jeweils leicht versetzt und mit Icing befestigt aufeinander stapeln und den oben liegenden Flächen nach dem Trocknen mit reichlich weißem Zuckerguss eine eingeschneite Optik geben.



Habe ich eine entscheidende Information unterschlagen oder braucht ihr eine kleine Hilfestellung, weil ihr schon bis zum Hals in Zuckerguss versunken seid?

Schreibt mir gerne, ich helfe euch so gut bei euren Pfefferkuchenbauprojekten, wie ich von hier aus kann.


bottom of page